Webapplikationen, wie Odoo, haben mittlerweile in vielen Bereichen Einzug gehalten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Software ist auf einer Vielzahl an Endgeräten einsetzbar und dabei auch ortsunabhängig erreichbar. Zusätzlich ist die Wartung oft einfacher als bei klassischen Server-/Client-Installationen.
Ein Nachteil von Webapplikationen ist allerdings, dass die Integration in die "reale Welt" oft schwieriger ist, da Schnittstellen fehlen. Einer dieser Hürden begegnet man beim Thema "Drucken". Dieser Artikel behandelt unterschiedliche Möglichkeiten, aus Odoo heraus zu drucken und dabei die Effizienz zu steigern.
Prinzipiell sollte jedoch gesagt sein, dass Odoo selbst das Thema eher meidet und andere Wege bietet. So können zum Beispiel Aufträge umfänglich digital bestätigt oder Dokumente digital signiert werden. Zusätzlich bietet Odoo einen Service, welcher per Knopfdruck einen Brief über einen Partner von Odoo direkt an Ihre Kundinnen und Kunden sendet.
Dennoch erfordern einige Unternehmensbereiche den physischen Druck vor Ort, beispielsweise bei Labels für Versandstücke oder Lieferscheine für Kundinnen und Kunden.
Variante 1: Manueller Druck
Die einfachste Variante, um aus Odoo heraus zu drucken ist, den entsprechenden Report zu öffnen und als PDF herunterzuladen. Anschließend kann das Dokument mit den Bordmitteln des PCs gedruckt werden.
Vorteile: kostenlos, unkompliziert, jeder mit dem PC verbundene Drucker kann genutzt werden, komplexe Druckeinstellungen können über das Druckmenü gesetzt werden | Nachteile: langwieriger Prozess, Drucker die explizit andere Formate als PDF erfordern (z. B. ZPL) können nur umständlich angesteuert werden, der PC muss sämtliche Drucker konfiguriert haben |
Für wen ist diese Variante geeignet? | Für wen ist diese Variante nicht geeignet? |
Variante 2: Odoo IoT-Box
Mit der Odoo IoT-Box bietet Odoo seinen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ein Gerät im lokalen Netzwerk zu installieren, welches unter anderem Druckbefehle entgegennehmen kann. Technisch gesehen registriert sich die IoT-Box mit ihrer lokalen IP-Adresse beim Odoo-Server. Sobald die Userin bzw. der User einen Druck anstößt, generiert Odoo ein Datenpaket für den jeweiligen Browser, welches vom Browser direkt und vollautomatisch an die IoT-Box weitergeleitet wird.
Die IoT-Box bietet noch andere Möglichkeiten, z. B. den Anschluss von Waagen oder Kameras. Eine genauere Übersicht über die Funktionen der IoT-Box finden Sie hier.
Die Kosten für eine IoT-Box belaufen sich zum aktuellen Zeitpunkt auf EUR 20/IoT-Box/Monat bei jährlicher Bindung (EUR 26/IoT/Monat bei monatlicher Bindung). Eine IoT-Box kann dabei bis zu 4 physisch (via USB) angeschlossene und zusätzlich noch eine Vielzahl an Netzwerkdruckern im gleichen Netzwerk verwalten.
Vorteile: hohes Druckvolumen effizient abbildbar, Kommunikation mit ZPL-Druckern möglich, Druck über mobile Endgeräte einfach möglich, selbst wenn kein PC vor Ort ist, Security (es werden keine externen Services genutzt um den Druckauftrag abzuwickeln), zusätzliche Hardware wir PoS-Displays können integriert werden | Nachteile: Kostenpunkt, geographische Bindung, nicht alle Druckertreiber sind für die IoT-Box verfügbar, zusätzliches wartbares Gerät |
Für wen ist diese Variante geeignet? | Für wen ist diese Variante nicht geeignet? |
Variante 3: PrintNode
PrintNode ist ein Drittanbieter-Service, welches Cloud Software mit lokalen Druckumgebungen über eine Server-/Client-Lösung verbindet.
Technisch gesehen wird eine Client Software am PC der Userin bzw. des Users installiert, welche sich mit allen Druckern im Netzwerk verbindet. Odoo wird mit der PrintNode-Cloud verbunden, beim Klick auf Drucken werden Dokumente über die Cloud an den Client der Userin bzw. des Users gesendet. Der Client übernimmt dann den Druck des Dokuments.
Odoo bietet diese Variante nicht im Standard an, die Funktionalität kann jedoch über ein Drittanbietermodul erweitert werden.
Vorteile: flexible Konfigurationsmöglichkeiten (z. B. das Festlegen von Standarddruckern je UserIn), alle am PC eingerichteten Drucker können über Printnode genutzt werden (keine Treiberprobleme) | Nachteile: PC vor Ort ist notwendig (kein reines Arbeiten mit mobilen Clients), Kauf eines Drittanbietermoduls notwendig, monatliche Kosten - können bei hohem Druckvolumen die der IoT-Box übersteigen, Daten werden über einen Drittanbieter gesendet (dadurch ein zusätzlicher möglicher Point of Failure) |
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Sonderfall Point of Sale
Das Point-of-Sale-Modul von Odoo kann auch ohne den Einsatz einer IoT-Box direkt mit speziellen Netzwerk-Bon-Druckern kommunizieren, um Belege zu drucken. Dabei wird ein Druckprotokoll von Epson genutzt das, ähnlich wie bei der IoT-Box, Druckaufträge direkt vom Browser der Userin bzw. des Users an den Drucker sendet.
Vorteile: kostenlos im Rahmen des PoS-Moduls, schnelle Verbindung (gerade am Kassenplatz soll der Druckauftrag schnell ausgelöst werden nach Bestätigung der Bestellung) | Nachteile: funktioniert nur mit speziellen Netzwerk Bondruckern, nur im Rahmen des PoS- Moduls |
Für wen ist diese Variante geeignet? | Für wen ist diese Variante nicht geeignet? |
Fazit
Jede Variante, Druckaufträge in Odoo auszulösen, bietet ihre Vor- und Nachteile. Wir beraten Sie sehr gerne bei der Wahl der richtigen Lösung für Ihr Unternehmen.